Protokoll AK Digitalisierung
Konferenz: 17. KaWuM in Darmstadt
Datum: 11.05.2019
Leitung: Felix Schmidt (RWTH Aachen)
Protokoll: Michéle Scholl (KIT)
Beginn: 15:40 Uhr
Ende: 17:24 Uhr
Anwesende Fachschaften: Leoben, Nürnberg, Darmsdtadt, Clausthal, Saarbrücken, Augsburg, Jena, Ilmenau, Göttingen, Marburg, Karlsruhe, Aachen
Aktueller Stand an den verschiedenen Standorten
- Felix hat auf dem CHE-Ranking die Koordinatorin des StWM (Studientag MatWerk) getroffen
- Es sollte ein möglicher Studiengang zum Thema Digitalisierung mit Bezug auf MatWerk angeboten werden.
- Es sollte eine Sitzung geben, zu der allerdings zu spät eingeladen wurde
Darmstadt
- Mögliche Fächerkombis:
- Simulationsvorlesungen (FEM, Molekulardynamik)
- Quantum dynamics
- DFT
- Computational Material Science
- Theoretical Methods of Material Science (Pflicht)
- In Darmstadt ist es möglich, den Master komplett auf Simulation auszurichten, wird von den MaWi Studenten wenig angenommen
- Für eigentliche Informatiker vielleicht ganz interessant
- keine Pflichtfächer mit Programmieren vorhanden
Ilmenau
- Neuer Plan für 2020 um Fach einzuführen: „Digitalisierung in der Metallurgie“
- Vorlesung „Algorithmen und Programmieren“ mit Java
- Kurs von Fachschaft durch Freiwillige angeboten zu LaTeX, Python, Matlab
Aachen
- Konzept existiert für den Maschinenbau
- basiert hauptsächlich auf Numerik
- könnte eventuell auf die Materialwissenschaft angepasst werden
- Vorlesungen mit absoluten Basics in C11
Leoben
- starker Versuch die ganze Uni auf Digitalisierung auszurichten
- es soll ein eigener Studiengang kreirt werden, der sich sehr stark mit der Digitalisierung befasst, allerdings gibt es noch keine konkreten Pläne
- Informatikmodul mit Java Pflicht
Clausthal
- Sozialkompetenzen/BWL fliegt teilweise raus, dafür aber Digitaliserungs-/Programmierkurse
- Neuer Studiengang „Digital Technologies“
- freiwillige Kurse zu Basics, Vortragende werden aus QSM-Mitteln bezahlt
Saarbrücken
- im Zweig Materialwissenschaften musste programmiert werden, da das viele nicht konnten, wurde im BA ein C/C++ Kurs eingeführt
- weiteres Wahlmodul im Master
Jena
- Vorlesung „Informatik“ im ersten BA-Semester Pflicht, Basics mit Python oder C/C++ (abhängig vom Dozent)
- Kurse angeboten von der Fachschaft, gehalten von Freiwilligen. Insgesamt ~12 Stunden über 2 Tage
Augsburg
- Freiwilliges Python Fach ohne CP
- Freiwilliges LaTex Fach ohne CP
Göttingen
- eigener Studiengang „Data Science“ (eher BWL), uniweite Stärkung der Thematik zu erkennen
- Simulation in der theoretischen Physik gut vertreten
- „Dynamik und Simulation“ Wahlpflichtfach im Master
- einfacher C++ Kurs im Bachelor
- Als Teilpraktikum wählbar (wird von den MaWis nicht oft angenommen)
- Interesse wird als nicht groß empfunden, obwohl das Angebot gut ist
- wird im Job immer wichtiger
- Neue Programmiersprache Julia wird als Kurs angeboten
- Kombination mit experimenteller Materialphysik
- Es werden verschiedene Softwares in den Bereichen benutzt (Kurse nur teilweise vorhanden)
Karlsruhe
- Vier Schwerpunkte, davon muss man 2 wählen. Einer davon ist Computational Materials, quasi eine
- Pflichtveranstaltung Angewandte Simulation
- Möglichkeit die Informatik-Vorlesungen der anderen Studiengänge zu hören (im Wahlpflichtbereich)
Marburg
- Es gibt semesterbegleitende Kurse zu LaTeX, Python, etc. Vortragende werden aus QSM-Mitteln bezahlt
Forderungen/Wünsche
- verpflichtende Module, die die Basics vom Programmieren vermitteln
- Grundlagen sollten am Anfang des Studiums angeboten werden, und in weiteren Modulen vertieft werden (z.B. in Übungen und Praktika)
- Es müssen für die Kurse auch Punkte vergeben werden
- Es muss im Studienverlauf Platz geschaffen werden damit die Punkte da auch rein passen
- Die Fachbereiche sollten Werbung für solche Veranstaltungen machen
- Die Wichtigkeit von solchen Fächern sollte auch in den Vordergrund gerückt werden
- Es sollen neue Wahlfächer in diese Richtung angeboten werden.
- Wenn die Kapazitäten vorhanden sind ist es begrüßenswert einen eigenen Studiengang anzubieten.
- Entsprechende Software muss für Studenten zur Verfügung stehen
- Die praktische Anwendung vom Programmieren sollte im Vordergrund stehen
- Kurse zum Thema Digitalisierung sollten sich in den bereits bestehenden Studiengang sinnvoll einfügen. Es sollte ein „Roter Faden“ existieren. Es bringt nichts wenn zwischen Programmierkurs und Anwendung mehrere Jahre vergehen.
- Angebote wie Tutorien/kurzzeit Workshops wären auch wünschenswert, jedoch als Zusatz zu festen Kursen im Studienverlaufsplan. Diese könnten auch durch studentische Hilfskräfte gehalten werden.
- Unterteilungen der Kompetenzen
- Numerische Basisverfahren mit praktischen Beispielen
- Auswertung und Darstellung von Daten
- Bildbearbeitung und -auswertung
- Empfehlunges für Programmiersprachen
Digitalisierung vs Simulation
Digitalisierung
- Prozesse
- Big Data
- Machine Learning
Simulation
- „Was tut mein Werkstoff wenn ich ihn belaste etc?“
- Teil der Digitalisierung
Weiteres Vorgehen
- weitere Treffen in Online-AKs
- Ausarbeiten eines Positionspapiers für die nächste KaWuM
- erneuter Kontakt zum StMW
Entwurf für Positionspapier "Materialwissenschaften im digitalen Zeitalter"
Digitale Arbeitsweisen und numerische Simulationsverfahren gewinnen für die moderne Materialwissenschaft zunehmend an Beudeutung. Sie schlagen damit die Brücke zwischen Theorie und Praxis. Gerade im Bereich der Simulation werden die Fächer Informatik, Physik und Chemie kombiniert - damit wird auch der interdisziplinäre Gedanke verkörpert. Der immer steigende Stellenwert dieser Arbeitsweisen spiegelt sich jedoch nicht ausreichend in den Studiengängen im Bereich Materialwissenschaft und Werkstofftechnik wieder.Ein zeitgemäßes Studium im Bereich der Materialwissenschaft darf diesen Aspekt daher nicht vernachlässigen.
Wir fordern:
- Die Integration von verpflichtenden Progammierkursen als zusätzliche Grundlage für alle werkstofftechnischen und materialwissenschaftlichen Studiengänge. Diese Kurse müssen sowohl die theoretischen Grundlagen als auch praktische Anwendungen beinhalten und mit ECTS Punkten ausgestattet werden. Nur so ist gewährleistet, dass weiterführende Veranstaltungen zum Thema Digitalisierung wahrgenommen werden können. Diese Grundlagen sollten anhand von thematisch relevanten Beispielen vermittelt werden.
- Die Relevanz der Digitalisierung in der Technik und Wissenschaft soll klarer herausgestellt werden.
- Die erlernten Methoden sollen wie ein roter Faden im weiteren Studienverlauf, zum Beispiel im Rahmen von materialwissenschaftlichen Übungen und Praktika, vertieft und erweitert werden.
- Von SHK's geleitete Begleitkurse und Förderangebote im Bereich der digitalen Datenverarbeitung sind von den Fachbereichen zu fördern.
- Ein universeller Zugriff auf relevante Software muss von den Fachbereichen gewährleistet sein. Insbesondere Open Source Software Nur so können Studierende die erworbenen Kompetenzen in ihren Arbeiten auch anwenden.
Ferner begrüßt die KaWuM auch Entwicklungen hin zu Studiengängen die sich verstärkt oder gänzlich auf diesen digitalen Bereich der Materialwissenschaft fokussieren.
Zusammenfassung
- An vielen Unis gibt es bereits Fächer, die sich mit der Thematik beschäftigen. Allerdings gibt es noch kein Konzept, welches sich wirklich mit der Digitalisierung in der Materialwissenschaft auseinandersetzt
- Da dies jedoch in Zukunft immer relevanter wird, befürworten wir eine bessere Integration von Fächern im Feld der Digitalisierung mit den bestehenden Studiengängen im Bereich der Materialwissenschaften, sowie als langfristiges Ziel die Einführung eines neuen Studiengangs, der sich dieser Aufgabe widmet.